Der Sprachatlas der deutschen Schweiz (SDS) zeigt neu interaktive Dialektkarten. Wir haben dafür den Online-Auftritt komplett erneuert und bieten neben den digitalisierten Karten eng verbunden viele weitere Materialien.
Die folgende Beispielkarte zeigt die Verteilung der unterschiedlichen Wörter für den Ohrwurm:
Sie können in den Karten blättern, nach Karten suchen, sich den Scan der Originalkarte ansehen, direkt von der Karte zu den Antworten im Originalmaterial gelangen, sich eine Übersicht über die Formen eines einzelnen Ortes geben lassen und vieles mehr.
Bislang sind 350 der rund 1500 Karten vollständig digitalisiert online, daneben weiterhin die rund 170'000 Seiten des Originalmaterials (mit über 45'000 Seiten transkribierter Steno-Notizen).
Am 4. November 2023 ist Peter Ott in seinem 82. Lebensjahr verstorben. Er wuchs in Zug auf, studierte Germanistik, Allgemeine Geschichte und Schweizergeschichte an der Universität Zürich und promovierte bei Rudolf Hotzenköcherle mit einer Arbeit zur schweizerischen Jägersprache. 1969 trat er in die Redaktion des Schweizerischen Idiotikons ein, und 1991 übernahm er die Chefredaktion; pensioniert wurde er 2005.
Aus Otts Feder stammen unter anderem die Artikel Tisch, tüütsch, Trach, trëchen (‚ziehen‘), troch(en), Druck und drucken, trëtten, wee, weich, Mitt-Wuch, Wuecher, Wëchsel, wëder, Wāg, wellen (‚wollen‘), willig, Wulchen, Wild, wimmen (‚Trauben lesen‘), ge-winnen, wänden, wërren, wirr und (lang-)wirig.
Über Peter Otts breites gesellschaftliches Wirken gibt sein Wikipediaartikel Auskunft. Uns vom Schweizerischen Idiotikon wird er als allen Menschen gegenüber positiv und wohlwollend eingestellter Kollege in Erinnerung bleiben.
Ein neues Mundartkorpus-Release ist online. Neben ca. 5 Mio. zusätzlichen Textwörtern enthält das Release 5.0 folgende Neuerungen:
- Originalbildausschnitte inkl. Trefferhighlighting (bei Treffern aus Scans und PDFs)
- Verlinkbare Treffer (Permalink)
- XML-Subkorpus 1.0 mit urheberrechtsfreien Texten
- Verbesserte Metadaten und Inhalte
- Bessere Sichtbarkeit der Suchbeispiele
Die Mitgliederversammlung 2023 des Vereins für das Schweizerdeutsche Wörterbuch, die am 26. Juni in Zürich stattfand, genehmigte den Bericht des Schweizerischen Idiotikons über das Jahr 2022. Er informiert über die Aktivitäten und Dienstleistungen des Instituts, enthält den Aufsatz Der Syntaktische Atlas der deutschen Schweiz – Ergebnisse und Ausblick von Sandro Bachmann, Gabriela Bart und Elvira Glaser und setzt die Bibliographie der Neuerscheinungen zum Schweizerdeutschen fort. Der Jahresbericht kann beim Sekretariat des Schweizerischen Idiotikons, Auf der Mauer 5, 8001 Zürich, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bezogen oder direkt hier heruntergeladen werden.
Im November 2022 ist das 229. Heft des Schweizerischen Idiotikons – das achte des 17. Bandes – herausgekommen. Es setzt das Simplex ziehn «ziehen» fort und enthält anschliessend Zusammensetzungen wie abziehn, überziehn, ūfziehn, anziehn, īnziehn, e(n)tziehn und erziehn sowie deren Ableitungen.
personennamen.ch heisst ab sofort familiennamen.ch. Mit dem neuen Namen und der neuen Domain profiliert das Projekt seinen inhaltlichen Schwerpunkt etwas deutlicher, obschon auch weiterhin alle Typen von Personennamen berücksichtigt und diesbezügliche Ressourcen verfügbar gemacht werden. Neu verlinkt familiennamen.ch auch die Namenartikel des österreichischen Partnerprojekts famos (Familiennamen Österreichs online) und bindet die Inhalte des SRF-Namenlexikons ein, an dem die Redaktion des Schweizerischen Idiotikons ebenfalls beteiligt ist.
Das vom Schweizerischen Nationalfonds und vom Gemeinnützigen Fonds des Kantons Zürich finanzierte und in den letzten drei Jahren am Schweizerischen Idiotikon angesiedelte Projekt «Die Siedlungsnamen des Kantons Zürich» konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Sämtliche Namenartikel sind nun auf ortsnamen.ch publiziert (hier geht es zu den Daten der Zürcher Siedlungsnamen).
In zwei Projektphasen (von 2016 bis 2019 an der Universität Zürich, geleitet von Elvira Glaser, und von 2019 bis 2022 am Schweizerischen Idiotikon, geleitet von Martin Graf) wurden innert sechs Jahren 3669 Siedlungsnamen historisch dokumentiert und sprachwissenschaftlich analysiert. Die Basis dafür bildeten über 35'000 quellenkritisch geprüfte historische Belege, von denen knapp 28'000 neu erschlossen wurden, sowie teils neu erhobene phonetische Transkripte der Mundartlautungen der Namen. Das Projektteam bildeten Inga Siegfried, Mirjam Kilchmann und Seraphin Schlager sowie in der ersten Projektphase auch Stefan Würth.
Die Mitgliederversammlung 2022, die am 27. Juni in Zürich stattfand, genehmigte den Jahresbericht des Schweizerischen Idiotikons über das Jahr 2021. Er informiert über die Aktivitäten und Dienstleistungen des Instituts und enthält eine Bibliographie der Neuerscheinungen zum Schweizerdeutschen. Der Jahresbericht kann beim Sekretariat des Schweizerischen Idiotikons, Auf der Mauer 5, 8001 Zürich, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bezogen oder direkt hier heruntergeladen werden.
Neu in den Vorstand gewählt wurde Prof. Dr. Simon Teuscher, Ordinarius für Geschichte des Mittelalters am Historischen Seminar der Universität Zürich. Ebenfalls neu gewählt wurde lic. iur. Ana Voellmin, Atelier für Steuern und Finanzen in Baden, als Revisorin.
Nach Erledigung der ordentlichen Traktanden wurde Prof. Dr. Hans Bickel verabschiedet, der Ende Februar 2022 nach 17 Jahren am Schweizerischen Idiotikon pensioniert wurde. Die Laudatio wird im nächsten Jahresbericht abgedruckt werden.
Das Schweizerdeutsche Mundartkorpus (CHMK) ist online durchsuchbar: Unter www.chmk.ch können über 500 Werke der Mundartliteratur und knapp 1000 Webtexte im Volltext durchsucht werden. Die Korpussuche bietet Filtermöglichkeiten nach Dialekt, Urheberschaft, Veröffentlichungsjahr oder Gattung. Eine KWIC-Anzeige (Keyword in Context) listet alle Suchergebnisse übersichtlich auf. Die integrierte Dialektkarte bietet zudem eine geografische Repräsentation der vorhandenen Dialekte und dient zugleich der interaktiven Filterung nach denselben.
Die Arbeiten am Schweizerdeutschen Mundartkorpus wurden im Januar 2019 aufgenommen. Seither wurden mehrere hundert Bücher digitalisiert und Mundarttexte aus dem Internet heruntergeladen. Das Korpus umfasst bereits über 20 Mio. Wörter. Weitere Werke und Funktionalitäten werden laufend ergänzt.
Am 1. März 2022 tritt Christoph Landolt seine neue Funktion als Chefredaktor des Schweizerischen Idiotikons an. Hans Bickel, der diese Funktion seit 2019 innehatte, geht per 28. Februar 2022 in Pension.
Hans Bickel war während 17 Jahren für das Schweizerische Idiotikon tätig. Unter anderem initiierte er die digitale Version des Wörterbuchs sowie das zur Zeit im Aufbau begriffene Schweizer Mundartkorpus und brachte die von Eugen Nyffenegger gegründete Plattform ortsnamen.ch unter das Dach unseres Unternehmens.