Hafechääs
«Hafechääs» ist ein Wort, das wir heute in der Bedeutung «Blödsinn, Quatsch, Mist» gebrauchen. Die ursprüngliche Bedeutung kennen wir aus Quellen des 16. bis 19. Jahrhunderts. So erklärte beispielsweise der Zürcher Lexikograph Josua Maaler in seinem Wörterbuch «Die Teütsch spraach» von 1561 den «hafenkäß» mit «alter fauler käß. So man stücklin von altem käß in ein hafen zuosamen legt, und weyn darüber schütt, und also laßt graaten und in einanderen faulen.» Es handelte sich somit um Käse, den man in einem Hafen, also in einem irdenen Gefäss, der Gärung ausgesetzt hatte, um ihn länger haltbar zu machen. Dieser fermentierte Käse war ziemlich weich. In einem 1550 erschienenen Stück des Dramatikers Jakob Ruef sagte die Köchin zum Koch, der sie am vorangegangenen Tag verprügelt hatte: «Ich wett dir geben han ein streich, daß d worden werist also weich wie hafenkäß in einer schüssel» – nur war sie eben zu betrunken, als dass sie hätte zuschlagen können ...
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