Lisme «stricken» ist wie Anke (Wortgeschichte vom 27. November 2015) ein Wort, das im deutschen Sprachraum einzig und allein im Alemannischen vorkommt. Restlos klar ist die Wortbildung von lisme nicht, aber es gehört nach Auskunft der verschiedenen Herkunftswörterbücher zweifellos zum Wortstamm von lesen. Dieses bedeutete ursprünglich «sammeln», wie das auch jetzt noch in «auflesen», «zusammenlesen», «Trauben lesen» oder «Linsen verlesen» erkennb...
Die Tuch- oder Stoffnamen zeichnen eine ganze Geographie nach. Kaum nötig zu erklären ist Manchester (bundesdeutsch: Cord), das an die einst blühende Textilindustrie der gleichnamigen englischen Stadt erinnert. Nur wenig bekannt dürfte hingegen sein, dass Jeans auf den (gleich ausgesprochenen) englischen Namen Genes für die italienische Handelsstadt Genua zurückgeht. Denim, der Baumwollstoff, aus dem die ersten Jeans hergestellt wurden, meint eig...
Das Wort der Woche ist die schweizerdeutsche Bezeichnung für die Hausschuhe. Belegt sind die «Finken», um die es hier geht, erstmals in einer alemannischen Glosse des 13. Jahrhunderts; sie werden dort mit «eine Art Fussbekleidung der Mönche» erklärt. Das Wort stammt vermutlich von spätlateinisch «fico», Plural «ficones», und dürfte aus der Klostersprache des Hochmittelalters in unsere Mundarten gelangt sein. Woher allerdings dieses «fico» kommt, ...
Das Wort der Woche ist der «Tschoope» oder «Schoope», wie man, vom Bernbiet und der Nordwestschweiz abgesehen, dem Veston (Sakko, Herrenjackett) sagt. Das Idiotikon kann den «schopen» schon für das Jahr 1330 aus einer Schaffhauser Quelle belegen. Es handelt sich dabei um eine sehr frühe Entlehnung von italienisch «giubba». Das Italienische hat das Wort seinerseits aus dem Arabischen übernommen, wo die «ğubba» ein langes Obergewand ist. Übrigens g...
Das Wort der Woche ist das «Ammedyysli», baseldeutsch für Pulswärmer. Es kommt von französisch «amadis», wo es den engen Hemd- oder Halbärmel bezeichnet. Laut Walther von Wartburgs «Französischem Etymologischem Wörterbuch» (Band XXIV) wurden solche Ärmel im Gefolge der 1684 uraufgeführten, von Jean-Baptiste Lully komponierten Oper «Amadis» populär, in welcher die Hauptfigur dieses Kleidungsstück trug. Thema der Oper waren die Heldentaten und Tuge...
Das Wort der Woche: Dem Büstenhalter sagen die Walliser im Scherz «Buttitschifra». «Butti» ist ein ursprünglich ammensprachlicher Begriff für die weibliche Brust. «Tschifra» ist ein Lehnwort aus dem Lombardischen und bezeichnet den traditionellen, aus Weidenruten geflochtenen Korb, der an zwei Bändern auf dem Rücken getragen wird.Permalink: https://idiotikon.ch/wortgeschichten/buttischifra